„Neue Chancen nutzen – Ein Glück für unsere Stadt“ So warb die Freudenberger CDU für ihren Bürgermeisterkandidaten zur Kommunalwahl 1999: Eckhard Günther wurde damals im ersten Wahlgang mit 54.8 Prozent der Stimmen gewählt. Und er bewies eine glückliche Hand: Zwei weitere Male wählten ihn die Bürgerinnen und Bürger zum Stadtoberhaupt. Seine Dienstzeit endete nach 16 Dienstjahren am 20. Oktober 2015.
Eckhard Günther erblickte am 25. Dezember 1953 das Licht der Welt, als das zweite von sieben Kindern. Im Flecken besuchte er die Volksschule und wechselte 1964 zum Gymnasium nach Olpe. Nach dem Abitur schloss sich eine zweijährige Bundeswehrzeit bei der Luftwaffe an. Sein Jura-Studium begann 1977 an der Bonner Friedrich-Wilhelms-Universität, 1983 legte er die erste juristische Staatsprüfung ab. Nach dem zweiten Staatsexamen und Referendarzeiten, u.a. bei der Bezirksregierung Arnsberg und dem Landgericht Hagen, ließ er sich 1987 in sein er Heimatstadt Freudenberg als selbständiger Rechtsanwalt nieder.
Als er das Bürgermeisteramt mit 45 Jahren übernahm, waren seine drei Töchter 16, 14 und 8 Jahre alt.
Eckhard Günther war begeisterter Hobby-Fußballer, gehörte dem SV Fortuna Freudenberg seit mehr als 50 Jahren an, kickte hier aktiv und wirkte im Vorstand mit. In der Kreisauswahl Ü65 mitzuwirken, ließ er sich nicht nehmen. Fairplay galt für ihn auch in der Politik.
Viele Projekte in der Stadt sind mit seinem Namen verbunden. Anfangs befand sich sein Dienstzimmer noch im alten Amtshaus, in seiner Bürgermeisterzeit wurde das neue Rathaus am Mórer Platz errichtet. Als die Gesamtschule am 4. September 2013 feierlich eröffnet wurde, trug Eckhard Günther anstelle Amtskette ein blaues T-Shirt mit der Aufschrift „Abi 22“. Es lag ihm viel daran, dass mit der neuen Schulform das Abitur als Schulabschluss in Freudenberg möglich wurde, was die Fraktionen im Rat schon so lange gewünscht hatten. Tragisch, dass er den ersten Abi-Abschlussgang in diesem Jahr nicht mehr miterleben kann.
Eckhard Günther war in der Freudenberger Vereinswelt fest verwurzelt. So übernahm er gerne auch den Vorsitz des „Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft zwischen Freudenberg und Mór“. Dass die Städtepartnerschaft mit der ungarischen Weinstadt wirklich gelebt wurde, lag ihm am Herzen. Viele Male reiste er selbst in die Partnerstadt, die ihm 2017 ihre höchste Auszeichnung, die Ehrenbürgerschaft, verlieh. „Er war unermüdlich in seinem Bestreben, den Ausbau und die Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Städten und der Beziehung der Bürger zu erreichen,“ hieß es damals bei der Mórer Feierstunde.
Von den vielen weiteren ehrenamtlichen Engagements lassen sich beispielhaft die Mitgliedschaften im Kuratorium des Bethesda-Krankenhauses, in der Stiftung Gut.Für Freudenberg nennen oder seine bis zuletzt ausgeübte Funktion als Schatzmeister im Museumsverein 4Fachwerk Freudenberg.
Eckhard Günther lebte Bürgernähe, war als „Ecki“ immer ansprechbar und seiner Bürgerschaft zugetan, viele Male drückte er als Schirmherr seine Verbundenheit zu den Orten und ihren Vereinen aus. In seinen Leitungsfunktionen verlor er nie die Bodenhaftung, bewahrte einen Blick für soziale Verantwortung.
Die CDU in Freudenberg trauert um einen langjährigen Weggefährten, denkt mit großer Dankbarkeit und Achtung an die Persönlichkeit und an den Bürgermeister Eckhard Günther zurück. Allen Angehörigen gilt ihr tiefes Mitgefühl. „Eckhard Günther wird in Freudenberg unvergessen bleiben!“
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